Das IBZ Königsheide – getragen durch die beiden gemeinnützigen Vereine Königsheider Eichhörnchen e. V. sowie Gründungsinitiative Stiftung Königsheide e. V. will das Andenken der vielen Heimkinder und -mitarbeiter/innen aus über vier Jahrzehnten gelebter Heimgeschichte bis zur Schließung des einst größten Kinderheims der DDR im Jahre 1998 bewahren, persönliche Aufarbeitung begleiten und soziale, kulturelle Bildungsprojekte lancieren. Das IBZ Königsheide verschreibt sich der Aufbewahrung, Sammlung und Erfassung der Geschichte des ehemals größten Kinderheimes der DDR sowie der Arbeit zum Themenkomplex Heimerziehung generell.

Wir stehen gemeinsam vor der großen Aufgabe, die vielen Ereignisse, Entwicklungen, Schicksale, Begebenheiten an diesem Ort festzuhalten und in eine Form zu gießen, die es der Nachwelt ermöglicht, sich ein möglichst vielschichtiges Bild von der Geschichte dieses Kinderheimes zu machen. Eine große Herausforderung angesichts einer Aufnahmekapazität von 600 Kindern und einer Belegschaft zum Teil mit über 280 Mitarbeitern.

Das IBZ Königsheide bietet als festen Ort an historischer Stelle ehemaligen Heimbewohnern/innen eine Anlaufstelle und zugleich Schutzraum zur Bewältigung persönlicher Problemlagen sowie Raum zur Gestaltung ihres gemeinsamen Miteinanders, in einem Kontext, der ihrer biografischen heimbedingten Sozialisation entspricht. Wir möchten einen Ort der Begegnung schaffen – für Ehemalige, Interessierte, Betroffene, Forschende sowie Unterstützende aus allen Richtungen und vielen Ländern – einen Ort, der sich auch als Internationale Forschungs- und Dokumentationsstätte für Heimerziehung versteht.

Der Austausch mit Museumsbesuchern, Nachbarn, Interessierten und vor allem jungen Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ermöglicht die Neubesetzung festgesetzer Begriffe und Auflösung von Stigmatisierungen sowie die Chance, gesellschaftliches Zusammenleben offen zu hinterfragen und den Blick zu weiten für Perspektiven über rein familiäre Konstellationen hinaus.

Darüber hinaus können durch den Umgang mit der vielschichtigen und zum Teil auch schwierigen Historie dieser einst hochpolitischen Institution der DDR mit Folgen bis weit in die Gegenwart hinein Gestaltungsperspektiven auf Fragen über das Gelingen eines friedvollen und verantwortungsbewußten Miteinanders entwickelt werden.