Bildungsarbeit im IBZ, unsere Projekte, Seminare, Projektarbeiten…

Ein zentrales Anliegen ist uns im IBZ Königsheide die Vermittlung der Geschichte des ehemals größten Kinderheimes der DDR und damit zusammenhängender Themen und Fragestellungen an die nachrückenden Generationen.

Hier sind wir nun schon viele Jahre tätig. Es sind auf den verschiedensten Ebenen bereits sehr schöne Seminare sowohl an Schulen wie auch Hochschulen durch uns abgehalten worden. Zunehmend kommen auch Schüler:innen und Student:innen auf uns zu, um sich einzelnen Fragestellungen im Rahmen von Studienarbeiten zu widmen. 

Aktuell arbeiten wir in Kooperation mit der FH Potsdam an einem Projekt über die ehemalige Kinderklinik in Neu Fahrland bei Potsdam, über die bisher noch völlige Unkenntnis bestand. Und dies trotz ihres 18jährigen Bestehens als psychiatrischer Einrichtung in der DDR in berühmten Gemäuern: der Villa Adlon.

Mit der Hochschule für angewandte Pädagogik, HSAP Berlin, bereiten wir ebenfalls aktuell eine Projektarbeit über das Durchgangsheim Alt-Stralau vor. Die Aufarbeitung dieser, unter vielen dort zu DDR-Zeiten eingelieferten Kindern und Jugendlichen berüchtigten Einrichtung der DDR-Jugendhilfe ist dringend notwendig und bedarf besonders sensibler Herangehensweise.


Ein ebenso intensives wie bewegendes Projekt stellte unsere Mitarbeit als Kooperationspartner der Alice Salomon Hochschule sowie des Vereins craftwerk e. V. im Jahre 2023/24 über das Kinderheim Himmelpfort in der Uckermark dar.

Das Heim wurde verwaltet durch die Stadt Berlin und bestand von 1952 bis 2000  – dem Kinderheim Himmelpfort. Es befand sich im Speichergebäude einer alten Mühle im Dorf Himmelpfort im Norden Brandenburgs, heute ein Ortsteil von Fürstenberg. Hier lebten über die Jahre verteilt bis zu 1.000 Kinder und Jugendliche. Das Heim firmierte dabei als Hilfsschulheim. In den Erinnerungen der ehemaligen Heimkinder sind z. T. schwierige und schmerzhafte Momente verankert, aber auch fröhlich verbrachte Zeit – die Bandbreite ist dabei so individuell, wie sie Biographien in Einrichtungen mit Fremdunterbringung immer sind.  

Am historischen Ort wurde 2024 vier Monate lang eine eigens dafür konzipierte und in Zusammenarbeit erarbeitete Ausstellung gezeigt – auch als Beitrag zum Jubiläumsprogramm 725 Jahre Himmelpfort. Den Hauptteil der Ausstellung bildeten Berichte von Zeitzeug:innen (ehemalige Heimbewohner:innen und ehemalige Mitarbeiter:innen in der Zeit von 1960 bis 2000), die an einem Oral History Workhop mit Studierenden der Alice Salomon Hochschule Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Elke Josties im Februar 2024 teilgenommen hatten.

Ihre teils durchaus unterschiedlichen Perspektiven (auch je nach Zeitraum und persönlicher Betroffenheit) bildeten den Beginn einer Rekonstruktion der Geschichte des Berliner Kinderheims in Himmelpfort. Der Fokus lag bei den Alltagserfahrungen im Kinderheim (Lebenssituation, Freundschaften, Konflikte, Strafen, Aufbegehren, Verhältnis zu Erzieher:innen und Lehrer:innen etc.).
Besondere Themen waren die Hilfsschule im Heim, damit verbundene Diskriminierungserfahrungen und Bildungsbenachteiligungen, sozialistische Erziehung bis zur Wende sowie die Kontakte zum Dorf Himmelpfort. Ergänzt wurden die persönlichen Berichte durch erste Ergebnisse von Nachforschungen in Archiven.

Die Projekt-Website gibt Einblick in des Oral-History- und Ausstellungsprojekt im Jahr 2023/24: 


Auch die praxisorientierten Seminar- und Vorlesungen, die wir über mehrere Jahre immer im Wintersemester mit Studierenden der Humboldt-Universität durchführten, stellen eine für uns ganz besonders gelungene generationsübergreifende Projektarbeit mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Königsheide und den jungen Studierenden dar. „Beheimatet“ waren wir thematisch bei den Bibliotheks- und Informationswissenschaften, was gerade für die Auseinandersetzung mit der Geschichte des ehemals größten Normalkinderheimes von großem Vorteil war. 

Es entstanden im Rahmen der Semesterarbeiten ganz wunderbare Webseiten, die die jeweils dazu gehörigen Wanderausstellungen ergänzen. 

Hier geht es zu den Seminarergebnisse der Studierenden, die sich der sensiblen Aufgabe widmeten, mit ehemaligen Heimkindern und auch -personal in die Vergangenheit zurückzublicken mit z. T. schwierigen Begebenheiten und Schicksalen, aber auch hellen und lichten Erinnerungen: